[English version below]
Museen und Ausstellungen sind meist voll von menschlichen Darstellungen, die die Lebensrealität von Menschen in der Vergangenheit veranschaulichen sollen. Dasselbe gilt für Schulbücher und Populärliteratur. Die meisten sind sehr problematisch.
1.
Die Darstellungen bedienen und verstärken Geschlechterstereotypen und das binäre Geschlechtersystem. Denn Männer und Frauen werden auf ganz unterschiedliche Weise dargestellt. Während Männer als aktive Protagonisten im Vordergrund stehen und als erfolgreiche Jäger, mächtige Herrscher oder starke Metallhandwerker abgebildet werden, sind Frauen meist passiv dargestellt. Ihr Wirkkreis beschränkt sich auf den häuslichen Bereich, wo sie als Mütter oder Hausfrauen typischen „Frauentätigkeiten“ nachgehen.
2.
Frauendarstellungen sind oft sexualisiert und orientieren sich stark an westeuropäischen Schönheitsstandards.
3.
Männer sind stark überrepräsentiert, während andere gesellschaftliche Gruppen kaum oder gar nicht vertreten sind. Allgemein sind Darstellungen von Frauen und Kindern den männlichen Darstellungen zahlenmäßig stark unterlegen. Andere Personengruppen, wie beispielsweise Menschen mit Behinderung, fehlen meist komplett. Auch sind fast ausschließlich weiße Menschen dargestellt, auch wenn es historisch nicht korrekt ist. Dadurch, dass die meisten Darstellungen männlich sind werden also aktiv marginalisierte Gruppen ausgeschlossen.
4.
Es wird nur das binäre Geschlechtersystem dargestellt und nicht-binäre und Trans-Personen werden nicht gezeigt.
Es gibt aber auch Museen, die es besser machen wollen. Das Archäologisches Museum Frankfurt, zeigt in der Sonderausstellung „Menschsein“ eine Abbildung deren Geschlecht gewollt nicht erkennbar ist. Das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren achtet bei kommenden Ausstellungen verstärkt auf eine vielfältige Darstellung. Oder PastWomen, die vielfältigere Darstellungen der Vorgeschichte schaffen und macht sie zugänglich machen.
Die Veränderung startet jetzt – wir müssen es nur weiter vorantreiben und uns gegenseitig unterstützen und solidarisch Kritik üben!
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[English version]
Museums and exhibitions are usually full of human representations that are meant to illustrate the reality of people’s lives in the past. The same is true of textbooks and popular literature. Most of them are very problematic.
Some of the main problems:
- Depictions of people in museums serve and reinforce gender stereotypes!
- Depictions of women are often sexist!
- Men are strongly overrepresented, while other social groups are hardly represented or completely absent!
- Only the binary gender system is represented!
Men and women are usually portrayed in opposite ways based on role models that date back to the 19th century!
Men:
active protagonists
successful hunters
powerful rulers
strong metal craftsmen
Women:
passive
in the domestic sphere
mothers & housewives
no professionalized work
Depictions of women are often sexualized and orientad to western european beauty standards!
The male dominated representations actively marginalize entire social groups!
- Depictions of men are overrepresented
- Much less representations of women and children
- Lack of people with disabilities
- No representations of non-binary or trans persons
- mostly only white people are depicted even if it is not accurate
Some museums are aware of the problem and trying to change something!
- The Frankfurt Archaeological Museum, special exhibition „Menschsein“: gender of the illustrations is not recognizable.
- The Prehistoric Museum Blaubeuren: pays more attention to diverse representation in upcoming exhibitions.
- PastWomen: creates more diverse representations of prehistory and makes them available.
- The change begins – we must continue to drive this forward and criticize each other in solidarity!
Credits to
CIVIS Summer School
”Interdisciplinary approaches to Gender Archaeology“
And among others the presentations of
Paloma González Marcén
Clara Masriera Esquerra
Stefanie Kölbl
Miriam Haidle